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Sind bei einem Darlehen unter Freunden Zinsen geschuldet?

Bei einem privaten Darlehen sind Zinsen nur geschuldet, wenn Sie das so verabredet haben.

Leihen Sie einem Freund Geld, tun Sie das grundsätzlich zinslos. Zinsen sind nur im kaufmännischen Verkehr automatisch geschuldet. Anders als bei einem Konsumkredit gibt es bei einem privaten Darlehen zudem grundsätzlich keinen Höchstzinssatz.

Privates Darlehen grundsätzlich zinslos

Leihen Sie Ihrem Freund Geld, handelt es sich um ein Darlehen: Sie überlassen Ihrem Freund eine bestimmte Summe, er verpflichtet sich, Ihnen den Betrag wieder zurückzuzahlen. Das Darlehen ist zinslos, ausser Sie haben etwas anderes vereinbart.

Kein Höchstzinssatz bei Privatdarlehen

Haben Sie einen Zins vereinbart, ohne einen Zinssatz zu bestimmen, gilt der Zinssatz, «der zurzeit und am Orte des Darlehensempfanges für die betreffende Art von Darlehen üblich war». Während der Bundesrat für den Konsumkredit einen zulässigen Höchstzinssatz festlegt, hat er dies bei Darlehen unter Freunden nicht getan. Sie können also grundsätzlich frei wählen, wie hoch der Zins sein soll. Die Grenze liegt hier bei der Sittenwidrigkeit: Verlangen Sie von Ihrem Freund einen Wucherzins, ist diese Vereinbarung nichtig. In einem älteren Entscheid hat das Bundesgericht festgehalten, dass ein Zinssatz von 26% «ganz krass der allgemeinen Übung und den herkömmlichen Anschauungen über einen angemessenen Zins» widerspricht. Allgemein gilt gemäss Rechtsprechung ein zulässiger Maximalzins von 18-20 Prozent.

Haben Sie bloss Zinsen und den Zinssatz vereinbart, gelten die Zinse als Jahreszinse. Zinseszinsen sind bei einem Darlehen unter Freunden in keinem Fall erlaubt.

Siehe auch: «Wie funktioniert Crowdfunding für ein Nachbarschaftshilfeprojekt?»